Karin Becke-Jakob
Titel, Vorname, Nachname:
Dr. Karin Becke-Jakob
Klinik, Abteilung:
Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik, Nürnberg, Diakoneo KdöR Abteilung für Anästhesie, Kinderanästhesie, Intensivmedizin Aktueller Ausbildungsstand:
Chefärztin
Werdegang (wo stehe ich heute, was wurde bisher absolviert z.B. Studium Allgemeinmedizin, Praktisches Jahr, Facharztweiterbildung Anästhesiologie, Zusatzweiterbildung z.B. Intensivmedizin, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin):
Zusatzqualifikationen: u.a. Notfallmedizin, LNA, TEE (DGAI), BWL (FAU Erlangen), OP-Management (BDA), Transfusionsverantwortliche (BLÄK), Hygiene (BLÄK)
Ehrenamtliches Engagement im Fachbereich (z.B. Mitglied / Arbeitskreis / Kommission in Fachgesellschaften):
Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten BDA Stellv. Landesvorsitzende Bayern 2008-2012 Präsidiumsmitglied seit 2012 (Kassenführerin)
Mitglied der Kommission Wellbeing, Diversität und Chancengleichheit
Mitglied der AG Arbeitsplatz in Schwangerschaft und Stillzeit, Mutterschutz Mitglied des Lenkungskreises „Forum Anästhesistinnen“
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Wissenschaftlicher Arbeitskreis Kinderanästhesie der DGAI
2. Sprecherin 2006-2014
1. Sprecherin von 2014 bis 2023
Deutsche Akademie für Anästhesiologische Fortbildung (DAAF), heute Kommission für Fortbildung (Mitglied)
Charlotte Lehmann-Stiftung, Vorstandsvorsitzende seit 2023 Internationales Engagement u.a. in ESAIC, ESPA, Safetots
Das begeistert mich an meinem Beruf / Warum Anästhesiologie / Intensivmedizin / etc.:
Die Anästhesiologie mit ihren 5 Säulen A-I-N-S-P ist ein spannendes, abwechslungsreiches und verantwortungsvolles Fachgebiet. Schon im Studium war ich „Feuer und Flamme“ für die Tätigkeit der Anästhesist*innen, weil sie ein breites theoretisches Wissen haben, hervorragende technische und manuelle Skills und weil Themen wie evidenz-basierte Medizin, Patientensicherheit, Kommunikation im Team, Fehlerkultur uvm, frühzeitig als relevante Überschriften für eine optimale Patientenversorgung identifiziert wurden.
Mich hat von Anfang an die Möglichkeit begeistert, in den verschiedensten Bereichen der Patientenversorgung arbeiten zu können, von Anästhesie-Ambulanz, OP, Intensivstation, Kreißsaal, Akutschmerzdienst, inner- und außerklinische Notfallmedizin, bis hin zur Palliativstation.
Heute sehe ich die Anästhesiologie mit ihren vielen Zusatzqualifikationen mehr denn je als das „Öl im Getriebe“ des Klinikmotors; - eine einflussreiche, outcome-relevante Stellschraube an vielen zentralen Schnittstellen der Patientenversorgung und des Klinikbetriebs.
Verantwortungsbereich / Hauptaufgaben:
Als Chefärztin ergeben sich naturgemäß viele administrative Aufgaben, aber mein Herz schlägt nach wie vor für die bestmögliche klinische Versorgung aller Patientengruppen und natürlich für die Qualifizierung unseres Teams . In der heutigen Zeit sehe ich es als eine meiner Hauptaufgaben in der Führung, das traditionell hierarchische Klinik-Setting in eine moderne Arbeitswelt zu transformieren, um den Teammitgliedern ein langes physisches und psychisches Wohlergehen am Arbeitsplatz zu ermöglichen.
So sieht mein Arbeitsalltag aus:
Eigentlich gleicht kaum ein Tag dem anderen. Echte Routine ist die Morgenbesprechung im OP, Personaleinsatzplanung und Absprache mit der Intensivstation.
Und dann geht eine Vielzahl von unterschiedlichen Aktivitäten los: Start des OP-Betriebs, Visiten, Teaching und Supervision. Dazu kommen dann Besprechungen innerhalb und außerhalb der Klinik, Teammeetings/Oberarztbesprechungen, Mitarbeitergespräche, administrative Tätigkeiten, und das alles immer wieder aufgelockert durch wissenschaftliches Arbeiten, Kongressorganisation und Kongressreisen. Das klappt nur, wenn man einigermaßen organisiert ist und gewisse Führungskompetenzen und kommunikative Skills immer wieder trainiert und weiterentwickelt.
Dieses Ereignis ist mir in besonderer Erinnerung geblieben:
In mehr als 25 Jahren klinischer Tätigkeit gibt es eine ganze Reihe besonderer Ereignisse, die ich im Herzen trage. Eines davon war die Reanimation einer Schwangeren im Kreißsaal mit einer fulminanten Fruchtwasserembolie, eine perimortale Notsectio. Sie hat dank des schnellen, beherzten und kompetenten Vorgehens des gesamten Teams ohne bleibende Schäden überlebt, genauso ihr Neugeborenes. Vier Jahre nach dem Ereignis kam die Patientin mit ihrem Sohn zur geplanten Tonsillotomie nochmal zu uns in die Klinik. Das war ein wirklich emotionales Wiedersehen fürs gesamte Team.
Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten oder Berufsgruppen (mit wem / wie / warum):
Teamwork ist für uns Anästhesiolog*innen Alltag, denn Anästhesie ist kein Selbstzweck und immer mit enger Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten und Berufsgruppen vergesellschaftet. Diese wichtigen Verbindungen müssen wir täglich pflegen und immer weiterentwickeln. Gute Beispiele sind die gemeinsame präoperative Risikoevaluation, interdisziplinäre Intensivmedizin und Akutschmerzdienste, multiprofessionelle Notfallschulungen/Simluationen, gemeinsame Fortbildungen und M&M-Konferenzen, und ab und zu auch Teambuilding im Biergarten.
Warum ich mich im Forum für Anästhesistinnen des BDA engagiere:
Ich möchte den beruflichen und sozialen Belangen von Anästhesistinnen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit eine Stimme geben.
Ich will dazu beitragen, Frauen in A-I-N-S-P sichtbarer machen, zum gegenseitigen Empowerment aufrufen und den vielen klugen und kompetenten Frauen ein Netzwerk schaffen.
Mein persönliches Ziel ist es außerdem, die Repräsentanz in Gremien und leitenden Positionen zu befördern, Gender Pay Gaps abzuschaffen und mich für ein langfristiges Wohlergehen am Arbeitsplatz einzusetzen.