Christiane Serf
Titel, Vorname, Nachname: Dr. med. Christiane Serf
Klinik, Abteilung: Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin an der GRN-Klinik Sinsheim
Aktueller Ausbildungsstand: Chefärztin der Abteilung und stv. Ärztliche Direktorin der Klinik
Werdegang (wo stehe ich heute, was wurde bisher absolviert z.B. Studium Allgemeinmedizin, Praktisches Jahr, Facharztweiterbildung Anästhesiologie, Zusatzweiterbildung z.B. Intensivmedizin, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin): Studium Humanmedizin Ruprecht-Karls Universität Heidelberg mit Promotion, Famulaturen in Großbritannien, Facharztausbildung Klinik für Anästhesiologie Universitätsklinikum Heidelberg mit Erwerb zahlreicher Zusatzbezeichnungen (Notfallmedizin, Intensivmedizin, Schmerztherapie, Europäisches Anästhesiediplom), mit 12 monatige Rotation in die kinderkardiologische Intensivmedizin, danach Oberärztin Uniklinikum Heidelberg seit 2009 Chefärztin GRN Klinik Sinsheim Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, seit 2023 stv.
Ärztliche Direktorin der Klinik.
Beruflicher Werdegang:
Zusatzbezeichnungen und Qualifikationen:
Berufungen in Organisationen und Ausschüsse:
seit Juli 1999 Mitglied im Präsidium des DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V.
seit Juli 2007 Kreisverbandsärztin des DRK-Kreisverbandes Rhein-Neckar/Heidelberg e.V.
13.11.2007 bis heute Berufung in den Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg durch den damaligen Landrat Dr. Schütz und Oberbürgermeister Prof. Würzner
August 2009 bis 2022 stv. Landesverbandsärztin DRK-Landesverband Baden-Württemberg
Ehrenamtliches Engagement im Fachbereich: (z.B. Mitglied / Arbeitskreis / Kommission in Fachgesellschaften):
Lenkungskreis BDA Forum Anästhesistin,
Kreisverbandsärztin und Präsidiumsmitglied DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/ Heidelberg e.V.,
Leitende Notärztin der Stadt Heidelberg und des Rhein-Neckar-Kreises.
Das begeistert mich an meinem Beruf / Warum Anästhesiologie / Intensivmedizin / etc.:
Der Teamgedanke und rasche Problemlösung. Ich bin schon immer begeisterte Notfallmedizinerin, bereits mit 14 Jahren wurde ich Mitglied im Jugendrotkreuz, damals war aber Eis essen gehen und Schlittschuhfahren in Kombination mit Erlernen von Erster-Hilfe vorrangig, danach wechselte ich in die DRK Bereitschaft und konnte eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin absolvieren. Parallel dazu studierte ich Medizin. Mein Entschluss basierte sicherlich auf meiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim DRK, da niemand in meiner Familie Arzt oder Ärztin war. Mein Vater wollte eigentlich, dass ich Ingenieurin werde…daraus wurde dann ja nichts…
Da ich in der Kardiologie promovierte, wollte ich auch anfangs Kardiologin werden, allerdings hat mich damals im PJ die Stationsarbeit und die lange Wirkung bis zum Einsetzten mancher Medikamente (ich bin nicht sehr geduldig) dazu bewogen ein Fach zu wählen, in dem man schneller das Ergebnis seines Handelns sieht und ich meine Fähigkeiten in der Notfallmedizin ausbauen konnte. Dies ist und war dann meiner Meinung nach das Fach Anästhesie. Prof. Eike Martin, Ordinarius für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Heidelberg, gab mir in seiner Abteilung eine Chance, die, wie ich heute glaube sehr gut genutzt habe. Damals kamen auf 1 Stelle ca. 300 Bewerbungen, daher ein Glücksfall für mich.
Die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen ist immer eine Herausforderung und eine extrem schöne Aufgabe. Zu sehen, wie sich die Menschen entwickeln gehört zu meiner Lieblingsbeschäftigung im Krankenhaus.
Verantwortungsbereich / Hauptaufgaben: ALLES
So sieht mein Arbeitsalltag aus:7.30 Uhr Frühbesprechung im Team, 7.45 Uhr in den OP, Beginn mit den Narkoseeinleitungen, zwischen den OPs Besprechungen mit den operativ arbeitenden Kolleginnen und Kollegen sowie der Pflege und OP-Koordination zum Tagesablauf. 13.00 Uhr kurzer Schreibtischbesuch, Erledigung akuter Dinge, Dienstplanung, Gremienarbeit, Konferenzen, Mitarbeitergespräche, dazwischen Patientenbesprechungen und Intensivbesprechungen. 18.00 Uhr Dienstende oder noch weitere Besprechungen. 1x/ Woche DRK Sitzungen.
Dieses Ereignis ist mir in besonderer Erinnerung geblieben:
In der Einführungsvorlesung zu Beginn meines Studiums war der erste Satz des Dekans der medizinischen Fakultät: Ich weiß gar nicht warum Sie alle hier sind, Sie werden doch sowieso alle Arbeitslos. Ich würde sagen…Fehleinschätzung
Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten oder Berufsgruppen (mit wem / wie / warum):
Wir Anästhesisten/innen arbeiten mit allen im Haus vertretenen Fachdisziplinen eng und vertrauensvoll zusammen, da im OP und auf der Intensivstation alle Patientengruppen und Fachdisziplinen vertreten sind. Wir beraten und unterstützen Kollegen/Innen aller Fächer und sind bei beinahe allen invasiven Maßnahmen anwesend. Damit umfasst unsere Ausbildung nicht nur die 5 Säulen (Anästhesie/Intensivmedizin/ Notfallmedizin/ Schmerztherapie und Palliativmedizin) sondern wir müssen auch die Abläufe aller Operationen kennen um entsprechend handeln zu können. Wir sind Perioperativmediziner. Dessen sind sich viele Anästhesisten nicht bewusst. Wenn ich während einer Operation die Abläufe und Besonderheiten auch im operativen Bereich nicht kenne, erkenne ich die kritischen OP.Phasen nicht und werde von Problemen überrascht. Dies gilt es immer zu vermeiden.
Für die Intensivmedizin ist die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Fachbereichen und insbesondere der Pflege Grundvoraussetzung. Die Einbindung der besorgten Angehörigen stellt uns oft vor große Aufgaben, In der Notfallmedizin steht der präklinische Teamgedanke und das sich auf einander Verlassen im Vordergrund, bei der Palliativmedizin das Zusammenarbeiten mit allen vertretenden Therapeuten, das Therapieziel ist ein anderes. Intensivmedizin und Palliativmedizin sind daher für den Anästhesisten eine wunderbare Ergänzung. Dies alles macht unser Fach so spannend.